High Tea serviert ueber den Daechern Kalkuttas |
Seit dem 23 Dezember sind wir nun hier in Indien, genauer gesagt in Kalkutta und in den letzten 2 Wochen ist ziemlich viel passiert und wir haben viel erlebt...und heute geht unsere Reise weiter, aber ich will von vorne anfangen!
Wir sind also am 23 in Bangkok in den Flieger nach Kalkutta gestiegen bei der Landung habe ich dann realisiert morgen ist Weihnachten und ich bin nicht gerade in Frankfurt gelandet um Weihnachten zu Hause zu feiern, nein in Kalkutta um Weihnachten fuer mich mit einer voellig fremden Familie zu feiern. Die Tori kennt Joi ja bei der wir die naeachsten 2 Wochen wohnen werden, denn sie war mit ihr in England im Internat.
Also hatte ich auf einmal ein wenig Bammel vorher fand ich es immer nicht so schlimm, denn die meisten meiner Geschwister haben Weihnachten ja schon Mal nicht zu Hause gefeiert...der Tori war das in den Wochen vorher schon bewusster...mir nicht.
Naja, kaum angekommen am winzigen Flughafen haben wir unsern wohl letzten Stempel an der Grenze abgholt und sind zum Gepaeckband der nicht schwer war auszumachen 3 der 4 Baender haben eh nicht funktioniert...
abgholt hat uns dann Joi, samt Fahrer, mit froehlicher Stimme und leuchtenden Augen wilkommen geheissen hat und ich hab mich gleich rundum wohl gefuehlt!
Wir haben dann erstmal Jois Vater und eine Cousine zum Mittagessen getroffen und der Vater war gleich ruehrend mit uns, wir sind in ein chices Hotel gegangen und es gab ein grosses und koestliches Buffet und Jois Vater, John hat Tori und mir das ganze Essen erklaert und was nicht zu scharf fuer uns waere etc..
Danach hat Joi uns durch Kalkutta gefuehrt und wir immer nach, die Familie Mantosh besitzt ein paar Hauser mitten in der Stadt mit einem grossen Supermarkt, meheren Restaurants und das Beste ein eigenes Kino!!!
Fantastische Aussichten ;-)
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Jois Restaurant "The Scoop" |
Rikshafahrt |
New market |
Am Abend sind wir dann noch zum Haupthaus von den Mutter Teresa Schwestern gegangen um dort die Isi und die Antonia Weichs zu treffen. In dem Haupthaus ist auch das Grab von Mutter Teresa ein riesen Steinblock auf dem immer Blumen liegen.
Danach sind wir dann zu unserm Quatier gefahren, wir wohnen hier im Guesthouse von Joi wobei im oberen Stockwerk Jois Tante mit ihrem Mann und 2 Soehnen wohnt. Tori und ich haben ein riesen grosses Bett und einen grossen Flachbildschirm und ein grosses aber ziemlich dreckiges Bad. Nach 5 Naechten in denen Tori und ich abwechselnend davon getraeumt haben dass unser Bad geputzt wird haben wir die Sache selbst in die Hand genommen. Also die Tori. ;-)
Putzliese |
Noch am gleichen Abend sind wir dann noch zu Joi nach Hause gefahren samt Isi und Antonia die Einstellung der Mantosh ist eindeutig "the more the merrier" denn nicht nur Tori und ich wurden von der ganzen Famlie Mantosh zum Christmas Lunch am 25 eingeladen sondern auch Isi und Antonia! Die Inder sind wirklich ein besonders gastfreundliches Volk!
Das Haus der Famlie ist total verueckt es wurde waehrend der Kolonialzeit gebaut, ist rot weiss gestrichen hat einen wunderschoenen Treppenaufgang und ist voll gestopft mit Kitsch. Ja Kitsch, den Jois Mutter, Susan liebt z.B. Schneekugeln und hat davon einen grossen Glassschrank gefuellt davon und ueberall stehen lauter Figuren rum etc. wir sollten dann auch noch ein bisl den Weihnachtsbaum schmuecken, der eh schon ziemlich voll war, aber Tori, Isi, Antonia und mir hat es einen riesen Spass gemacht die kitschigeste, haesslichste und schoenste Figur in der riesen Kiste voll mit Weihnachtsbaumschmuck zu finden....
Im Garten wurde dann schon ein riesen Lagerfeuer vorbereitet fuer die Party....(alles noch an unserm Ankunftstag in Kalkutta!!) Isi und Antonia sind dann bald gegangen da am naechsten Tag ihr erster Voluntaerseinsatz bei den Mutter Teresa Schwestern beginnen sollte.
Tori und ich haben an dem Abend dann noch die Grossfamilie Mantosh kennengelernt, Jois Vater hat 6 Brueder und eine Schwester, die wiederrum haben natuerlich Kinder und alle leben in Kalkutta.
Herrlich jeder hat sich mit einem unterhalten und alle haben immer wieder gesagt ihr muesst aber unbedingt zum Family Christmas Lunch kommen. Sowas von nett!!
The one and only Susan Mantosh (Jois Mutter) |
Jois Eltern |
Jois Bruder Rafael |
Jois Bruder Ratan |
Jois Cousin Sam mit Frau Nata und Cousin Richard |
Naechster Tag war erstmal ausschlafen angesagt so um 3 Uhr Nachmittags hat Joi uns dann abgeholt und wir sind was essen gegangen und Joi hat noch letzte Weihnachtsgeschenke gekauft. Also gar nicht so anders wie der 24. zu Hause. Dann sind wir aber Abends um 9 noch in eine Bar gegangen und das war dann doch sehr anders....dann zurueck zur Wohnung und uns umziehen fuer die Weihnachtsmesse. Joi und ihre Familie sind auch Christen auch wenn mit einem hinduistischen touch, aber das Christentum spielt auf jeden Fall die groessere Rolle.
Die Weihnachtsgeschenke liegen unter dem vollgeschmuecktesten Baum ever |
Weihnachten mit Familie Mantosh
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Am naechsten Tag hat Joi uns dann wieder am Nachmittag zum Christmas Lunch abgholt, die Familie mietet immer in einem grossen und vorallem sauberen Hotel einen Raum fuer die ganze Grossfamilie und ein paar Freunde und es gab einen grossen Truthahn und koesltiches Essen.
Jois Cousinage |
Im DI |
Jois Cousine mit Mafioso Mann |
Singstar battle |
Am 30. ist Joi dann nach Dehli geflogen um mit ihrem Freund dort Silvester zu feiern. Tori und ich fanden das natuerlich voellig ok wir kennen ja Fernbeziehhungen nur allzu gut, aber der Rest der Famlie fand das gar nicht ok. Die Eltern von Joi oh how can she leave you here alone. Und sogar Joi Brueder, sie hat 2 haben das gesagt sehr witzig sie sind alle auf jeden Fall sehr um unser Wohlergehen besorgt.
Am naechsten Tag haben wir uns dann wiedermal mit der Isi getroffen und herrlich geschwatzt und uns dann erst zur Anbetung und dann zur Silvestermesse im Mother house verabredet. Nachdem unser Weihnachten nicht ganz so andaechtig war wollten wir das neue Jahr etwas besinnlicher begehen und das haben wir auch geschafft den die Messe bei den Schwestern war einfach wunderschoen. Es gibt einen Raum in dem sich die Schwestern immer zum Gebet treffen und wo auch jeden Tag eine Messe gefeiert wird und Abends ist immer eine Stunde Anbetung. Man zieht seine Schuhe aus und alle sitzen oder knien auf dem Boden. Alles ist ganz einfach und gerade deswegen wohl so schoen es sind wohl so um die 150 Schwestern und ansontens noch Voluntaere die dort in die Messe gehen.
Um Punkt zwoelf Uhr sind wir dann zur Kommunion gegangen schoener kann man das neue Jahr wohl kaum begehen. Danach haben wir dann noch ein wenig Frohes neues Jahr gewuenscht und Wunderkerzen angemacht, dann haben Tori und ich die Isi gekuesst, die am naechsten Tag wieder um 5:30 aufstehen wollte um in einem der Heime zu arbeiten.
Frohes neues Jahr Euch allen! |
Danach haben Jois Brueder und Cousins dann noch mit in einen Club genommen und wir haben dann noch ordentlich Silvester gefeiert.
Am 1.1.2011 haben wir uns dann aus dem Bett gequaelt um uns mit Jois Mutter zu treffen, Pawan (eigendlich Jois Fahrer und jetzt in der Zeit hier in Kalkutta unser Fahrer!!) hat uns dann abegholt und gemeinsam mit Jois Mutter sind wir dann zum Pferderennen gefahren.
Unsern Kater haben wir dann durch das Adrenalin beim Pferdewetten ueberwunden! Das hat einen Heidenspass gemacht und zwischendurch haben wir auch einiges gewonnen am Ende dann doch wieder was verloren aber es war auf jeden Fall herrlich zwischen den bruellenden Indern zu sitzten!
Danach waren wir dann voellig k.o. und den 2. Januar haben wir dann mit schlafen und DVDs schauen verbracht!
Am 3. sind wir dann in aller Fruehe also um 5 aufgestanden um um 6 Uhr im Mother house in die Messe zu gehen. Danach bekommen alle Voluntaere ein Fruehstueck dann spricht man noch ein gemeinsames Gebet und dann kann man sich von einer Schwester fuer eins der Heime einteilen lassen. Tori und ich wurden dann ins Shanti Dan eingeteilt wo mental behinderte Frauen wohnen.
Busfahrt nach Shanti Dan (Isi ist frueher in Kaligat ausgestiegen) |
In Shanti Dan leben ueber 300 Frauen die von 2 Schwestern und dann ncoh von einer Reihe Pflegerinnen (die hier Massis genannt werden, was wohl sowas wie die Schester von der Mutter heisst- eine Priviligierte Person) wir als Voluntaere werden auch "Auntie" genannt und wenn man durch das Hause geht kommen die Frauen auch gleich alle auf einen zu und rufen "Auntie, auntie" und freuen sich riesig das man da ist. Shanti Dan ist ein wirklich sehr schoenes Haus, es ist sauber und die Frauen werden gut gepflegt.
Wir haben dann ihe Finger Naegel lakiert, mit ihnen Ball gespielt oder sie auch einfach nur umarmt oder versucht mit ihnen zu reden, die wenigstens sprechen Englisch, aber die Frauen freuen sich ueber jeglichen Kontakt.
Am Nachmittag sind wir dann noch mit der Isi nach Shishu Bavan gegangen, ein Weisenhaus fuer koerperliche und mental behinderte Kinder. Auch hier werden die Kinder meist liebevoll behandelt vorallem die Schwestern sind ruehrend die Massis koennen auch manchmal ein wenig grob sein und sie klingen auch oft nicht so freundlich wenn sie Hindu sprechen, aber fuer Europaeer hoert sich die Art wie Inder sprechen oft nicht so hoeflich an, der Umgang ist irgendwie anders, vorallem wenn jemand aus einer hoehern Schicht oder Position mit einer aus einer niedrigern spricht.
Die Kinder sind sehr niedlich wir haben dann geholfen Betten zu machen und zu wickeln, es gibt nur Stoffwindeln und so muss man meist auch gleich eine frische Hose anziehen....aber am meisten freuen sich die Kindern natuerlich auch einfach ueber eine Beruehrung oder in den Arm genommen zu werden!
Insgesamt haben wir dann 3 Vormittage in Shanti Dan bei den Frauen geholfen der Hoehepunkt war allerdings der Zoobesuch am 3 Tag!10 Voluntaere, 2 Schwestern und ein paar wenige Massis mit mehr als 100 Frauen in den Zoo! Ein wirklich einmaliges Erlebnis!
Busfahrt zum Zoo |
Es gibt keinen Parkplatz in der Naehe des Eingangs oder gar in dem Zoo so mussten wir mit den 2 Bussen ein wenig weiter weg anhalten und dann mit der Gruppe zum Eingan laufen.Aber erstmal hat mich eine Schwester gebeten die Frauen zu zaehlen damit sie weiss vwieviel Ticktes sie kaufen muss! Was ein Chaos, den am Strassenrand standen ja auch noch andere Leute, die Massis erkennt man auch nicht als solche so konnte das Zaehlen einfach nur schief gehen!
Naja wir sind dann in den Zoo rein am Eingang war wirklich ein riesiger Ansturm (der Eintritt kostet auch nur 20 Rupie was ca. 30 cent sind) , ich hab noch nie soviele Menschen auf einmal im Zoo gesehen und es wurde geschuppst und gedraengelt ein heiloes Durcheinander. Ich hatte eine blinde Frau an der Hand und es wurde einfach ueberhaupt keine Ruecksicht genommen.
Im Zoo sind wir dann im riesen Trupp durch den Zoo gestiefelt, der zweite Kaefig war leer und der Zoo war ziemlich dreckig auf den freien Wiesen sitzen Indische Familien und machen Picknick und jeder laesst seinen Muell ueberall rumliegen. Einige der Frauen fanden den Zoo glaub ich schon spannend fuer manche war es herrlich einfach Mal raus zu kommen und ein bisschen zu laufen. Aber wir waren dann doch alle ziemlich erleichtert als alle der Frauen wieder im Bus sassen, denn es ist wirklich ein Wunder das keine der Damen verloren gegangen ist! Eine wollte auch schon in den oeffentlichen Bus einsteigen....es gibt wohl schon die ein oder andere Frau mit Weglauf-Tendenz....
was schon eher gefaehrlich ist hier in Kalkutta, es gibt naemlich eine Frau, Atti und sie ist im 7. Monat schwanger, sie ist weggelaufen und schwanger wiedergekommen und das wohl schon 4 Mal. Das ist dann schon ziemlich krass, sie bekommt das Kind dann hier im Krankenhaus und es wird dann ins Weisenhaus gegeben, da Atti keineswegs in der Lage ist sich um sie zu kummern, gerade weil sie auch gerne Mal um sich haut.
Die Tage bei den Damen haben auf jeden Fall einen tiefen Eindruck bei Tori und mir hinterlassen und ich denke das wir am Ende unserer Reise dort sicher nochmal reinschauen werden!
Mittagessen in Shanti Dan |
Am 6 Januar haben Tori und ich diann die Isi aufgesungen mit einem Kuchen und magical candels die man einfach nicht auspusten kann! Sie hat sich sehr gefreut, den wir hatten ihr erzaehlt das wir schon am 5 Abends abgefahren seien!
Wir sind dann zusammen in die Morgensmesse im Mother house gegangen und dann hatten wir uns zu einem Ausflug angemeltet nach Titigarh, einem Lepra Centre. Tori und ich hatten uns hinter Isis Ruecken angemeldet...sie hatte wirklich nichts mitbekommen und so ist unsere Ueberraschung geglueckt!
Das Lepra Zetrum wurde 1958 von Mutter Teresa selber gegruendet und dort leben Menschen mit Lepra und deren Familien. Wir wussten wirklich gar nichts ueber die Krankeheit, mir war sie ehrlich gesagt nur durch die Bibel bekannt und ich wusste nicht das sie heute noch in den aermern Laender soweit verbreitet ist. Man kann Lepra heutzutage heilen und es ist auch nur ansteckend wenn man ein ganz schlechtes Immunsystem hat. Muetter uebertragen die Krankheit auch nicht auf ihre Kinder!
Das Zetrum ist wirklich toll aufgebaut, den die Lepra Kranken machen dort alles selber sie haben nur ein paar Brueder die ihnen helfen ansonsten stellen sie auch das meiste selber her was sie brauchen. Sie haben einen grossen Garten, Schweine, und Ziegen.
Ihre Hauptarbeit liegt aber darin zu weben. Es gibt dort grosse Webstuehle und in Titigargh werden alle Kutten fuer alle Mutter Teresa Schwestern weltweit hergestellt (es gibt ca. 5000). Ausserdem weben sie auch noch andere Stoffen, schoene karierte und gestreifte in allen moeglichen Farben woraus dann Bettzeug, Schlafanzuege, Anziehsachen, Vorhaenge etc. genaeht werden!
Also es ist wirklich eine tolle Einrichtung und ein lohneswerter Besuch! Die Bewohner haben sich auf jeden Fall sichtlich ueber unsern Besuch gefreut.
Zurueck in Kalkutta sind wir dann koestlich mit der Isi essen gegangen zur Feier des Tages in ein winziges bengalisches Restaurant wo wir koestliches riesen Kraben gegessen haben!
Abends haben wir dann noch lauter andere Voluntaere getroffen und Kuchen gegessen. Tori und ich haben die Isi dann vorgestern verabschiedet es war herrlich sie hier in Kalkutta immer wieder zu treffen!
Gestern frueh ist die Isi naemlich wieder nach Deutschland geflogen und fuer Tori und mich ist gestern Abend die Bagpackerreise wieder losgegangen....wir sind mit dem Nachtzug nach Varanasi gefahren und bleiben hier nun ein paar Tage.
crazy dogs |
Eine Bootsfahrt auf dem Ganges |
Wir hoffen es geht Euch allen gut und Ihr seit alle gute ins neue Jahr gekommen!
Dicke Kuesse
eure
Torianna